Do’s and Don’ts in der Schweiz Aus Sicht einer Einheimischen

Typisch Schweiz

Für  jedes Land in welches man reist, gibt es die sogenannten  „Do’s and dont’s“. Also was man im betreffenden Land gerne tun darf und was man lieber lassen sollte. Natürlich gilt dies auch für die Schweiz. Wenn man sich im Internet erkundigt, wird man auf viele Punkte stossen, die wirklich zutreffen, andere, die vielleicht anders erklärt werden sollten. Ich nehme mir hier die Freiheit, die –„kann/soll“ und die „ja nicht“ Punkte aus meiner Sicht als Schweizerin zu übermitteln.

Waschküche – Regeln streng einhalten

Sollte die Waschmaschine und/oder der Trockner nicht bereits in der Wohnung untergebracht sein, gibt es auf jeden Fall eine Waschmaschine im Keller und alle Mieter des Hauses teilen sich diesen (es kann je nach Bewohnerzahl auch mehrere Maschinen geben). Meistens ist auch ein Trockner dabei und es gibt immer noch einen Raum, in welchem man die Wäsche aufhängen kann (evtl. ist alles in einem Raum untergebracht). Oftmals gibt es dafür einen Benutzungsplan. D.h. die Waschtage werden den jeweiligen Wohnungen zugeteilt. Kann also sein, dass man zum Beispiel jeden Donnerstag waschen darf. Den ganzen Tag. Was natürlich nicht viel nützt, wenn man arbeitet und erst abends nach Hause kommt. Sollte man an seinem Waschtag nicht waschen können, hat man es verpasst. Mit etwas Glück hat man Nachbarn, die man fragen kann, ob man den Waschtag mal austauschen kann. Aber ideal ist dies sicher nicht.

In meinem Fall ist es sogar so, dass ich nur einen Waschtag alle zwei Wochen habe. Ich darf den Tag auswählen, muss mich aber in der Liste eintragen. Ich könnte auch zwei Tage hintereinander waschen, dies dann aber nur ein Mal im Monat. Ich darf am Vorabend ab 18.00 Uhr die Waschküche benutzen und dies bis zum nächsten Tag um 18.00 Uhr. Da ich arbeite, versuche ich an diesem Tag um 18.00 Uhr loszulegen und wasche so lange es geht (in der Regel wäre es bis 22.00 Uhr erlaubt, aber manchmal wird es später). Ich muss die Wäsche trocken haben bis zum nächsten morgen, weil ich es nicht schaffen würde nochmals bereits um 18.00 Uhr Zuhause zu sein. Aber dann muss die Waschküche frei sein. Wehe, sie ist es nicht und der nächste der waschen möchte steht vor der verschlossener Türe, da ich ja den Schlüssel habe. Ja, die Waschküche ist immer ein heikles Thema. Da mein Badezimmer gross genung ist, habe ich mir nach Jahren endlich eine Waschmaschine und einen Trockner gekauft und bin froh, dass ich meine Wäschefreiheit erhalten habe.

An vielen Orten ist es aber zum Glück so, dass es wohl eine Liste gibt, aber in die muss man sich einfach tragen, wenn man sicher sein möchte, dass die Waschküche am gewünschten Waschtag frei ist. Komischerweise läuft dies dann immer sehr gut und es gibt keinen Stress um das Waschen.

Die Schweizer Pünktlichkeit

Grundsätzlich ist man in der Schweiz wirklich pünktlich. Hat man einen Termin um 10.00 Uhr, dass erwarten alle Teilnehmer, dass um Punkt 10.00 Uhr der Termin starten kann. Deshalb ist es immer empfehlenswert etwas früher zu erscheinen. Verspätet bei einem zum Beispiel Bewerbungsgespräch zu erscheinen, kann die Aussicht auf eine Zusage stark verringern. Ist man privat eingeladen, sollte man nicht viel zu früh ankommen, könnte aber – nachdem man angerufen hat und die Gastgeber informiert hat – auch mal 15 oder 30 Minuten später kommen. Aber bitte nicht noch später!

Sonntag ist Ruhetag

Am Sonntag sollte man so wenig Lärm wie möglich machen. Zu jeder Zeit. Er gilt als Ruhetag. Natürlich kann man ganz normal seinen Aktivitäten nachgehen. Aber nicht – wie von einem Kunden mal erzählt und getan – an einem Sonntag Löcher in die Wände bohren. Viel zu laut. An vielen Orten, dürfte man auch keine Wäsche in der Waschküche waschen, obwohl dies niemand hören kann. Man sollte keine Instrumente spielen (ausser die Nachbarn hören es nicht). Den Rasenmäher nicht an diesem Tag benutzen.

Fondue essen im Sommer

Ein Käsefondue ist auch für die daran gewohnten Schweizer ein Genuss. Einige bevorzugen ein Raclette. Aber es geht doch nichts über ein frisch zubereitetes Käsefondue. In der Regel wird dies ab Oktober gegessen. Oder: mit dem ersten Schnee. Und dies vielleicht bis ca. März. Dies entspricht meinen Beobachtungen. Ein Fondue im August zu essen wird mit einem fassungslosen:“Echt? Zu dieser Jahreszeit?“ kommentiert. Dabei spielt es gar keine Rolle ob es an diesem Tag recht kühl ist. In der deutschen Schweiz wird mehrheitlich in den Frühlings- und Sommermoanten KEIN Fondue gegessen (ausser in den Touristenrestaurants, wo man dies draussen auch auf der Terrasse essen kann). Ich bin aus der französischen Schweiz. Da ist ein Fondue auch im Hochsommer – hauptsächlich in den Bergen – nicht nur legitim, sonder völlig normal. Ich liebe es!!

Grüezi ! Wir grüssen uns!

Sollten Sie an einem abgeschiedenen See spazieren gehen, hoch in den Bergen an einer einsamen Stelle verweilen oder sonst irgendwo vorbeigehen, wo kaum Leute sind, eines müssen Sie wissen: kreuzt jemand Ihren Weg, dann begrüsst man sich!! Man hält dafür nicht extra an, aber es wäre höchst ungewöhnlich aneinander vorbeizugehen, ohne was zu sagen.

Bei Rot über die Strasse laufen? Ja nicht!

Überall auf der Welt gibt es Strassenübergänge. Das Überqueren wird durch die Ampel geregelt. Heisst: bei Grün kann man gehen, bei Rot bleibt man stehen. Ich musste feststellen, dass die nur in seltenen Fällen so wahrgenommen wird. Aber in der Schweiz unbedingt stehen bleiben!! Wir leben hier nach diesen Regeln und deshalb ist das gehen bei Rot eine recht gefährliche Sache. Autos gehenb nicht davon aus, dass Leute dies ignorieren. Die Kinder lernen es im Kindergarten so und wir Erwachsene gehen mit gutem Beispiel voran! Fast immer!